IK Schutzklasse
Über Auer Signal
Auer Signal ist ein weltweit führender Hersteller von Signaltechnik in Österreich. Das Unternehmen produziert am Standort Wien Signalsäulen, optische-, akustische-, optisch-akustische Signalgeräte sowie ATEX Geräte.
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Die IK-Schutzklasse oder Stoßfestigkeit ist eine Klassifizierung, die den Schutzgrad eines elektrischen Geräts gegen äußere mechanische Einwirkungen, wie Stöße und Schläge bewertet. Die IK Schutzart wird durch eine Ziffer von IK00 bis IK11 angegeben, wobei IK11 den höchsten Schutzgrad darstellt. Je höher die Ziffer, desto widerstandsfähiger ist das Gerät gegen solche Einwirkungen.
Die bei den Produkten von Auer Signal gängigsten Schutzarten sind IK08 und IK09. Die Schutzart unserer Signalgeräte finden Sie auf unserer Website unter den technischen Daten des jeweiligen Produkts. Zusätzlich sind sie mit dem untenstehenden Zeichen und dem entsprechenden IK Code auf der Produktseite gekennzeichnet.
Norm EN/IEC 62262 - IK Stoßfestigkeit
Die Europäische Norm EN 62262, bzw. die internationale Norm IEC 62262, ist eine internationale Standard für die Bewertung der Schutzarten durch Gehäuse für elektrische Betriebsmittel (Ausrüstung) gegen äußere mechanische Beanspruchungen. Diese Norm definiert die Testmethoden und Klassifizierungen, die verwendet werden, um die Stoßfestigkeit zu bewerten. Die EN 62262 hat das Ziel, eine einheitliche Grundlage für die Beurteilung der Stoßfestigkeit bereitzustellen, unabhängig von der Art des elektrischen Geräts.
Prüfverfahren gemäß der Norm EN 62262
Die EN 62262 definiert detaillierte Prüfverfahren, bei denen ein Gerät oder Gehäuse verschiedenen Stoßszenarien ausgesetzt wird. Diese Szenarien umfassen Stöße oder Schläge mit derselben Schlagenergie an mindestens 5 Stellen des Gerätes. Die Ergebnisse dieser Tests bestimmen die entsprechende IK-Klassifizierung.
Testvorrichtungen und Aufbau: Das Prüfverfahren erfordert spezielle Testvorrichtungen und Aufbauten, um die äußeren mechanischen Einwirkungen auf das zu prüfende Gerät zu simulieren. Der Aufbau und die Parameter der Testvorrichtungen werden gemäß den Vorgaben der Norm festgelegt.
Schlagenergie: Die Norm definiert verschiedene Schlagenergien, die auf das Gerät einwirken sollen. Diese Schlagenergie wird in Joule gemessen und ist in der Norm festgelegt zB. IK08 wird mit 5 Joule Schlagenergie getestet.
Verschiedene Schlagstellen: Die Tests umfassen Stöße oder Schläge aus einer bestimmten Richtung auf verschiedene Stoßstellen (mindestens 5) auf dem Gerät. So wird geprüft ob das Gerät von allen Seiten aus und auch an Kanten geschützt ist.
Wiederholbarkeit: Die Norm legt auch Anforderungen an die Wiederholbarkeit der Tests fest, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse konsistent sind. Dies bedeutet, dass die Prüfungen unter kontrollierten Bedingungen durchgeführt werden müssen, um vergleichbare Ergebnisse zu erzielen.
Die folgenden Anforderungen werden vorgeschrieben:
- Temperatur zwischen 15°C und 35°C
- Luftdruck zwischen 86kPA und 106kPA
- Höhe über dem Meeresspiegel zwischen 0 und 2000 m
- Prüflinge in einem neuen und sauberen Zustand vorhanden.
Aufzeichnung der Ergebnisse: Während der Tests werden Daten zur aufgebrachten Energie, zur Stoßrichtung und zur Reaktion des Geräts erfasst. Diese Daten werden verwendet, um die Stoßfestigkeit des Geräts zu bewerten und die entsprechende IK-Klassifizierung festzulegen.
Basierend auf den Ergebnissen der Tests wird die IK-Schutzklasse des Geräts bestimmt. Diese Klassifizierung zeigt an, wie widerstandsfähig das Gerät gegen äußere mechanische Einwirkungen ist und gibt Aufschluss darüber, in welchen Umgebungen es sicher verwendet werden kann.
Welche IK-Klassifizierungen gibt es?
Die IK-Schutzklasse wird durch eine Kombination von Buchstaben (IK) und Zahlen ausgedrückt. Die Zahlen von 00 bis 11 repräsentieren den Grad der Stoßfestigkeit, wobei höhere Zahlen eine bessere Stoßfestigkeit anzeigen.
IK00: Kein Schutz gegen mechanische Einwirkungen. Das Gerät ist äußerst empfindlich gegenüber Stößen und Schlägen und bietet keinen Widerstand
IK01 bis IK04: Geringer Schutz gegen leichte Stöße. Diese Klassen bieten begrenzten Schutz gegen leichte mechanische Belastungen, wie sie zB. in Innenräumen auftreten können.
IK05 bis IK06: Mittlerer Schutz gegen moderate Stöße. Geräte dieser Klassen können stärkeren mechanischen Belastungen in normalen Umgebungen standhalten.
IK07 bis IK08: Hoher Schutz gegen starke Stöße. Diese Klassen bieten Schutz gegen starke mechanische Belastungen und sind ideal für den Einsatz in anspruchsvolleren Umgebungen.
IK09 bis IK11: Sehr hoher Schutz gegen extrem starke Stöße. Geräte mit diesen Klassen bieten einen außergewöhnlich hohen Grad an Stoßfestigkeit und sind geeignet für den Einsatz in Umgebungen mit einem hohen Risiko von Vandalismus oder schweren mechanischen Belastungen zB. auf Baustellen, in der Metallindustrie oder in Lagerhallen.
Joule und Aufprallenergie
Joule ist im Internationalen Einheitensystem (SI) die Maßeinheit der Energie. Im Zusammenhang mit der IK-Schutzart bezieht sich die Aufprallenergie auf die Menge an Energie, die auf ein Gerät einwirkt, wenn es einem Stoß ausgesetzt ist. Die Berechnung der Aufprallenergie erfolgt mithilfe der Formel: E = 0,5 * m * v^2, wobei E die Energie, m die Masse des fallenden Objekts und v seine Geschwindigkeit ist.
Unterschied zwischen IP-Schutzart und IK-Schutzklasse
Die IP-Schutzart (International Protection bzw. Ingress Protection) bezieht sich auf den Schutz gegen das Eindringen von Feststoffen und Flüssigkeiten in ein Gehäuse. Sie besteht aus einer Kombination von Buchstaben und Zahlen, die den Schutzgrad gegenüber Fremdkörpern und Wasser angeben. Die IK-Schutzklasse hingegen bewertet die Stoßfestigkeit gegen mechanische Einwirkungen. Diese beiden Schutzarten sind unabhängig voneinander und decken unterschiedliche Aspekte der Gerätesicherheit ab.
Die IK-Schutzart ist eine entscheidende Kennzeichnung, um sicherzustellen, dass elektrische Geräte und Gehäuse den erforderlichen Schutz gegen äußere mechanische Einwirkungen bieten. Dies trägt dazu bei, die Sicherheit von Personen und die Lebensdauer der Geräte zu gewährleisten, insbesondere in Umgebungen, in denen mechanische Belastungen auftreten können. Die Auswahl der richtigen IK-Klassifizierung hängt von der vorgesehenen Anwendung und Umgebung ab.